Du achtest auf deine Ernährung, sorgst regelmäßig für Bewegung und hast dennoch das Gefühl, ständig zuzunehmen? Die Erholungsphase nach deiner Trainingseinheit ist deutlich länger als noch vor einem Jahr? Deine Gelenke schmerzen nach dem gewohnten Fußballtraining oder du bist häufiger schlecht gelaunt? Um die Fünfzig, meist schon etwas früher, erreichen wir unsere Lebensmitte, die viele körperliche und seelische Veränderungen mit sich bringt. Allgemein spricht man von dieser Altersgruppe als »Best Ager«.
Chistine (Tine) Möller ist erfahrene Group-Fitness-Trainerin und Lokalpartnerin von LAUFMAMALAUF in Berlin-Zehlendorf und angrenzendem Umland. In diesem Beitrag erklärt sie euch 5 Merkmale der »zweiten Pubertät« bei Frauen und Männern und verrät euch wertvolle Tipps für diese Lebensphase.
Best Ager – Was passiert eigentlich in unserer Lebensmitte?
Viele von uns kennen die oben genannten Symptome sicher und haben das Eine oder Andere bereits durchgemacht. Im Normalfall sind die Probleme nach kurzer Zeit wieder verschwunden, selbst das Gewicht lässt sich bei Einhaltung einiger Regeln mehr oder weniger schnell in die richtige Richtung korrigieren. Anders jedoch, wenn du zur Altersgruppe der »Best Ager« gehörst. Nichts scheint mehr zeitnah zu verschwinden sondern hält sich hartnäckig. Viele Betroffene fühlen sich »über Nacht« in einer Situation, die sie zwingt, ihre Lebensgewohnheiten zu überdenken. Eine Tatsache, die oft erst Schritt für Schritt akzeptiert wird.
Um die Fünfzig, meist schon etwas früher, erreichen wir unsere Lebensmitte. Eine Phase in unserem Leben, die viele Veränderungen mit sich bringt – körperlich wie auch seelisch. Eine aufregende, oft aufgeregte Zeit, die nicht selten als »zweite Pubertät« bezeichnet wird. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen, wobei Ablauf, Dauer und Intensität ganz individuell verlaufen. Mancher spürt Veränderungen bereits mit Anfang Vierzig, kann sie nur noch nicht richtig einordnen. Andere hingegen beklagen während der kompletten Umstellungsphase ihres Körpers keine oder nur sehr geringe Begleiterscheinungen. Was genau geschieht in dieser Zeit?
1. Hormonumstellung
Mit dem Eintritt in die Wechseljahre (Andropause bei Männern), verändert sich in starkem Maße der Hormonhaushalt. Die Produktion der Sexualhormone Östrogen und Testosteron, um hier nur die wichtigsten zu nennen, nimmt kontinuierlich ab und mündet bei Frauen in die Menopause, welche die endgültige Unfruchtbarkeit bedeutet. Der veränderte Hormoncocktail im Blut zieht noch weitere Veränderungen mit sich.
2. Gewichtszunahme & trockene Haut
Durch einen zunehmend verlangsamten Stoffwechsel werden aufgenommene Kalorien nicht mehr so schnell verbrannt. Was folgt sind die häufig verhassten Pölsterchen an Bauch, Beinen oder Po, die uns aus heiterem Himmel beim morgendlichen Blick in den Spiegel überraschen. Durch einen veränderten Wasser- und Fettgehalt der Haut, weniger Kollagen und Elastin, wird die Haut trockener und dünner. Gleiches gilt für Haare und Fingernägel, die vermehrt brüchig werden.
3. Sexuelle Unlust
Mit der Abnahme der Sexualhormone nimmt häufig auch die Libido ab. Bei Männern kann das zu Erektionsstörungen führen, Frauen spüren durch vermehrt trockene Schleimhäute oft ein Jucken oder Brennen in der Scheide, welches die sexuelle Lust mindert und dem Geschlechtsverkehr einen unangenehmen Beigeschmack gibt.
4. Stimmungsschwankungen
Im Normalfall wirkt ein ausgeglichener Östrogenhaushalt stimmungsaufhellend, belebend und beschert uns gute Laune. Durch die verminderte Hormonproduktion während der Wechseljahre fühlen sich Betroffene häufig gestresst, müde und schlecht gelaunt. Nicht nur das … auch für diese Lebensphase bezeichnende, veränderte Lebensumstände wie z. B.
- der Auszug nun erwachsenen Kinder,
- Krankheit oder Tod der eigenen Eltern,
- Stress in der Partnerschaft
bedingen ein emotionales »Auf und Ab«.
5. Hitzewallungen und Schlafstörungen
Nächtliches Aufwachen, begleitet von Einschlafstörungen und Hitzewallungen, lassen den folgenden Tag zur Qual werden. Müdigkeit und Konzentrationsstörungen sind die Folge und hält dieser Zustand länger an, unterstützt er neben dem veränderten Hormonspiegel die Entstehung von Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Stimmungen.
Tipps für deine Lebensmitte
Nun aber die gute Nachricht – alles kein Grund, zu verzweifeln! Nur selten treten alle Symptome gleichzeitig auf, und nicht jede/n trifft es so hart wie hier geschildert. Obwohl die Alterungsprozesse nicht aufzuhalten sind, gibt es viele Möglichkeiten, sie zu verlangsamen. Ernährung und Bewegung als wichtige Eckpfeiler erlangen in der Lebensmitte erneut besondere Aufmerksamkeit. Oft sind wir nun auffordert, alte Verhaltensmuster zu überdenken und neue Wege zu finden. Auf keinen Fall jedoch sind Stillstand oder Resignation Lösungen, wenn es zwickt oder schmerzt. Vielmehr geht es darum, eine den körperlichen Bedürnissen angemessene Sportart zu finden, die regelmäßige Bewegung garantiert und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Krafttraining und Ausdauersport bietet.
Es gibt unzählige Möglichkeiten und für jeden ist etwas dabei! Ganz egal, für welche Art von Bewegung du dich entscheidest – eines sollte nie fehlen.
Hab Spaß!
Nur wenn du Spaß an der Bewegung hast, wirst du sie langfristig in deinen Alltag integrieren, wirst erfolgreich den inneren Schweinehund bekämpfen und dich nach jeder Trainingseinheit rundum wohl fühlen.
Schritt für Schritt
Wenn du wenig geübt bist, beginne mit ein bis zwei Trainingseinheiten pro Woche. Sobald Du diese Termine fest in deinen Wochenablauf integriert hast, überlege gerne, einen dritten Termin einzubauen. Zu hoch gesteckte Ziele am Anfang sind erfahrungsgemäß der beste Motivationskiller. Daher …
- bleib´ einfach dran,
- setze dich nicht unter Druck
… und gehe bewegt »Ab durch die Mitte!«
Du bist »Best Ager« und möchtest dich fit und gesund halten? Dann komm’ zu meinem Outdoor Training für Best Ager immer Mittwochs um 18:00 Uhr in Fischtalpark in Berlin.
Ich freue mich auf dich!
Deine Tine
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