Tobias Fritzsche ist Kundalini Yogalehrer und Leiter des Yogazentrums SchwarzwaldSeele im idyllischen St. Georgen. Hier bietet er klanghafte Stunden wie GlücksMoment, RuhePol oder SeelenFreiheit an. Dabei fand er selbst erst über Umwege zum Yoga.
Lieber Tobias, wir freuen uns sehr, dass Du Dir die Zeit für unser Interview genommen hast! Dein Weg zum Yogalehrer und deinem eigenen Yogazentrum war nicht von Beginn an so klar und eindeutig. Erzähle uns davon. Wie war Deine erste Begegnung mit Yoga im Allgemeinen und Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan im Speziellen?
Ich war insgesamt zehn Jahre im IT-Vertrieb als Verkäufer und Teamleiter tätig. In dieser Zeit durfte ich viel lernen und erfahren. Von den verkäuferischen Fähigkeiten bis hin zum Aufbau eines Unternehmens. Diese Aufgabe machte mir viel Spaß, war aber natürlich auch für Geist und Körper herausfordernd. Stress und die klassischen Rückenschmerzen kennt jeder heutzutage.
Auf Yoga hat mich dann schließlich meine Schwester mit einem Geburtstagsgeschenk gebracht. Sie schenkte mir ein Männeryoga-Buch von Dirk Bennewitz, dem Bodyguard von Roger Cicero. Ich fing an zu üben, letztendlich täglich, was mir vor allem mit meinen Rückenschmerzen half.
Gab es dann einen bestimmten Moment, der Dich den Schritt vom Schüler zum Lehrer gehen ließ?
Da meine Rückenschmerzen nie ganz verschwanden, ging ich zu einer Sat Nam Rasayan Behandlung. Dort sprachen wir über Glück, Gedankenfreiheit, Ängste und die Entfaltung unserer vollen Potentiale. Bis zu dem Punkt, an dem die Yogalehrerin meinte, dass ich doch die Kundalini Yogalehrer Ausbildung machen sollte.
»In dem Moment schoss es durch meinen Körper, Gänsehaut am ganzen Körper und ich wusste, dass da etwas dran sein muss.«
Ich informierte mich und meldete mich kurz darauf spontan zu der Ausbildung an. Zwei Monate später saß ich beim ersten Ausbildungswoche in Karlsruhe. Kundalini Yoga hat also eher mich gefunden. An dem ersten Wochenende wusste ich erst mal gar nicht, wie mir geschieht und es war sofort eine sehr intensive Erfahrung mit meinem tiefsten Inneren, die viel bewegte. Schon Jahre zuvor beschäftigte ich mich stark mit meinem Inneren, dem Menschsein und unseren eigenen Persönlichkeiten.
»Wer bin ich? Was mache ich hier? Was will ich? Was steckt in mir? Was schnürt mich ein und was darf ich auf der anderen Seite leben lassen?«
Nun bekam ich das passende Handwerkszeug an die Hand, um wirklich voranzuschreiten. Noch vor Abschluss der einjährigen ersten Stufe der Ausbildung, die ich in Karlsruhe und in einer Intensivwoche an der Amrit Nam Sarovar Schule unter der Leitung von Karta Singh in der Nähe von Grenoble absolvierte, entschloss ich mich zur Gründung der SchwarzwaldSeele.
Ausschlaggebend war für mich, dass ich selbst große und tiefgreifende Veränderungen in mir vollführte und ich diese an andere Menschen weitergeben und sie unterstützen wollte und will. Dies tue ich zudem für mich mit Abschluss der zweiten zweijährigen Stufe der Ausbildung, die in Frankreich bei der Amrit Nam Schule stattfand.
»All meine Erfahrungen und Erlebnisse kann ich integrieren und meinen Schülern noch mehr helfen, auf ihrem Weg weiter zu gehen.«
Die SchwarzwaldSeele ist ein Zentrum für Yoga und Entfaltungsbegleitung. Welche Philosophie steckt dahinter und welche Mission verfolgst Du damit?
Im Frühjahr 2013 entschloss ich mich dazu, mich mit der SchwarzwaldSeele selbständig zu machen. Ab diesem Zeitpunkt lief alles wie geschmiert. Ich fand die perfekten Räumlichkeiten, erfuhr jegliche Unterstützung und kein Stein lag mir im Weg. Schon das allein waren für mich Zeichen genug, »Ja, das ist Dein Weg«. Nach und nach entstand das komplette Bild bis ich schließlich im November 2013 eröffnete. Schon an diesem Morgen, den wir um 5 Uhr mit einem Kundalini Yoga Sadhana begannen, waren 20 Menschen da.
»Der Raum war gefüllt mit Menschen, die die Welt sehen wollen.«
In meinem Sein und meinem Lehrerdasein vertrete ich den Gedanken, dass »jeder von uns die Welt sehen darf«. Ich bin überzeugt davon, dass jeder von uns glücklich und würdevoll durchs eigene Leben schreiten darf und soll. Hierbei möchte ich die Menschen in der SchwarzwaldSeele mit all meiner Kraft und Liebe unterstützen und Ihnen zeigen: Ja, Tu es, Sei mutig, Ergreife das Steuerrad Deines eigenen Lebens. Dies können Menschen im Kundalini Yoga oder der Entfaltungsbegleitung erfahren.
Die Entfaltungsbegleitung beinhaltet dabei die »weltlichen Lehren« des Kundalini Yogas, ohne dass der Mensch dabei Yoga praktizieren muss. Es geht um Zielfindungen, Sinnfindung im Leben, Angstabbau, Stressabbau und alle Themen, die jeder für sich individuell angehen und bearbeiten möchte. Ich stehe zur Seite und begleite diesen Prozess jedes Einzelnen, von Unternehmen oder auch Sportteams.
Beruf und Berufung: Tobias Fritzsche ist der Name der auf Deinen Papieren steht, Nam Terath Singh ist Dein spiritueller Name. Hinter welchem steckt mehr von Dir?
Hehehe… Gute Frage! 😀 Ich sehe mich in beiden Welten. Tobias Fritzsche ist mein weltliches Standbein, das sich in meiner Liebe zur Rockmusik, zum Verkäuferdasein (was ich immer noch gerne tu und auch für mein Yogazentrum machen muss) und meiner weltlichen Familie widerspiegelt. Nam Terath Singh ist meine Seele, meine Aufgabe in diesem Leben Lehrer zu sein, Menschen zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, ihre Seele leben zu lassen und ihr Leben zu leben.
Worin siehst Du Deine Aufgabe als Yoga Lehrer? Wenn Du den Menschen einen Satz oder Gedanken mit auf den Weg geben könntest, was wäre er?
Mein Wunsch ist es, mit meiner Kraft da zu sein, standhaft eine Hand zu reichen und Menschen zu helfen, Altes loszulassen, im Moment glücklich und stark zu sein und Neues kommen lassen zu dürfen. Dies möchte ich fortführen und noch verstärkt auch in die Wirtschaft hineintragen, von Herzen, authentisch, ehrlich und mit Nächstenliebe zu handeln. Für die Menschen geht es mir dabei hauptsächlich darum, das eigene Sein wieder wahrzunehmen, im Vertrauen an sich selbst und an das Leben zu folgen und die eigene und diese wunderbare Welt wieder sehen zu können.
»Handle aus der eigenen Authentizität ohne Ängste und Muster und Dir wird gegeben werden.«
Lieber Tobias, wir danken Dir von ganzem Herzen für deine Zeit und deine Offenheit! Wir sehen die SchwarzwaldSeele als einen wundervollen Ort, sich und seinen Platz in der Welt zu finden und wünschen Dir auch in Zukunft so viel Erfolg und Freude auf Deinem Weg.
Wenn ihr selbst noch Fragen an Tobias Fritzsche habt, könnt ihr diese gerne in den Kommentaren stellen.
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